Dax kommt unter die Räder – BlackRock als Warnsignal

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Investing.com – Der DAX schmiert im vorbörslichen Handel ab und stürzt auf neue Jahrestiefs. Zuletzt handelte der DAX-Future gut 30 Minuten vor Markteröffnung mit einem Verlust von 166 Punkten auf 11.347 Zählern.

Auslöser für den jüngsten Kursverfall waren schwache Vorgaben von der Wall Street und aus Asien. Der Dow Jones schloss gestern mit einem Minus von 0,50 Prozent auf 25.317 Punkten, während der marktbreitere S&P 500 0,43 Prozent auf 2.755 Punkte fiel. Die Technologiebörse Nasdaq 100 entzog sich dem breit angelegten Ausverkauf und stieg um 0,48 Prozent.

In Asien gab es nach der Rallye vom Vortag ein regelrechtes Blutbad: Der China A50 gab seine gesamten Vortagesgewinne wieder ab und sank um 3,54 Prozent auf 11.184 Punkte, während der Hang Seng um 3,17 Prozent auf 25.342 Zähler kollabierte. Der japanische Nikkei 225 verlor 2,70 Prozent auf 22.005 Zähler.

Gestern noch profitierten vor allem die chinesischen Standardwerte von der Ankündigung des Staatsoberhauptes Xi Jinping, wonach Privatunternehmen eine Steuererleichterung winkt. Schon letzten Freitag versuchte die chinesische Notenbank verbal gegen den Kursverfall am chinesischen Aktienmarkt zu intervenieren, indem sie sagte, dass man Maßnahmen prüfe, um Unternehmen zu helfen, da der Aktienmarkt aktuell nicht die wirtschaftlichen Bedingungen des Landes widerspiegle.

Auffällig ist in den letzten Tagen und gar Wochen die Schwäche des weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock (NYSE:BLK). Die Aktie des Finanz-Giganten verlor gestern 2,31 Prozent an Wert und sank mit 392 Dollar auf den tiefsten Stand seit Mai 2017 (!). Wenn der größte US-Asset-Manager ins Wanken gerät, sollte uns das sagen, dass hier etwas im Busch ist.

Das sieht auch Markus Fugmann von finanzmarktwelt.de so. In seinem täglichen Videoausblick macht er vor allem die schwache Performance von Financials verantwortlich für die neuerliche Kursschwäche: Goldman Sachs (NYSE:GS), JPMorgan Chase & Co (NYSE:JPM) und Bank of America (NYSE:BAC) verloren gestern jeweils gut 2 Prozent. Grund dafür seien laut Markus Fugmann die gestiegenen Hypothekenzinsen, da „man fürchtet, dass deutlich weniger Kredite vergeben werden“.

Das Heft in der Hand für einen Stimmungsumschwung an den US-Börsen hat weiterhin der Fed-Chef Jerome Powell. Nur wenn er von seinem Plan, die Zinsen mehr als viermal in den nächsten 14 Monaten zu erhöhen, abrückt, erst dann haben die Aktienmärkte eine reale Chance auf eine Erholung, ansonsten werden sie weiter korrigieren und neue Bewertungsniveaus aufsuchen.

Neben den steigenden US-Zinsen geht es heute auch mit der Berichtssaison weiter. Neben dem Telefon-Giganten Verizon (NYSE:VZ) berichtet auch der weltgrößte Hersteller von Baumaschinen Caterpillar (NYSE:CAT). Um 13.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit meldet das Unternehmen seine Zahlen für das dritte Quartal. Ein schwaches Zahlenwerk von Caterpillar (NYSE:CAT) und die zweite Abwärtswelle an der Wall Street dürfte eine sichere Wette sein.

Der deutsche Leitindex wird neben den Quartalszahlen in den USA auch weiter einen Blick auf die Entwicklungen rund um Italien haben. Gestern erklärte Italiens Finanzminister Tria in einen Brief an die EU-Kommission, dass der Haushaltsplan für das Jahr 2019 nicht den EU-Richtlinien entspreche. Diesen Schritt bezeichnete er aber als notwendig. Ohne Neuverschuldung sei ein dynamischeres Wachstum sowie höhere Investitionen nicht möglich. Die EU-Kommission wird heute über den Brief aus Rom beraten.

Der DAX hat indes eine weitere wichtige Unterstützung bei 11.406 Punkte unterschritten und dürfte nun Kurs auf das 50% Fibonacci-Retracement des gesamten Aufwärtsimpulses von Anfang Februar 2016 bis Ende Januar 2018 bei 11.142 Punkten nehmen.

Von Entspannungssignalen kann erst die Rede sein, wenn der DAX sich über das Hoch vom 17. Oktober bei 11.838 Punkten erholen kann.

Geschrieben von Robert Zach

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