Investing.com – Der Dax konnte seine Gewinne vom Vortag nicht weiter ausbauen und rutschte zurück unter die Marke von 11.300 Punkten. Im Fokus stehen weiterhin der Etatstreit zwischen Rom und Brüssel sowie die schleppenden Brexit-Verhandlungen. Auch der Handelsstreit zwischen den USA und China bleibt ein wichtiges Thema.
Der Dax handelte um 12.05 Uhr mitteleuropäischer Zeit auf 11.277 Punkten und verlor damit 0,51 Prozent. Der MDax sank um 0,55 Prozent auf 23.582,80 Zähler, während der SDax um 0,02 Prozent auf 10.744,98 Zähler nachgab. Für den Technologieindex TecDAX ging es indes um 0,43 Prozent aufwärts auf 2.563,86 Zähler.
Für Unterstützung sorgt im Dax weiter die Automobilfraktion: so steigt der DaxSector Automobile Index um 0,48 Prozent auf 1.360 Zähler.
Der Überflieger ist aber weiter der Technologiesektor, wo der DaxSector Technology Index um 0,84 Prozent auf 154,09 Punkte kletterte.
Schwach unterwegs ist dagegen der Konsumbereich: der DaxSector Consumer sank um 1,30 Prozent auf 1.740 Zähler. Auch der Transportsektor steht mit dem DaxSector Transport & Logistic, der um 1,17 Prozent auf 210 Punkte fällt, unter Druck.
Unter den Einzelwerten zeigt Volkswagen (DE:VOWG_p) mit einem Plus von 3,89 Prozent die beste Performance. Wirecard (DE:WDIG) steigt um 0,84 Prozent und Merck (DE:MRCG) um 0,75 Prozent. E.ON (DE:EONGn) rangiert auf Platz vier mit einem Plus von 0,47 Prozent.
Unter massiven Druck steht dagegen die Deutsche Lufthansa (DE:LHAG), deren Aktie um 9,03 Prozent nachgab. Fresenius (DE:FREG) und Beiersdorf (DE:BEIG) verlieren 3,37 Prozent bzw. 2,99 Prozent. Continental (DE:CONG) sackt um 1,95 Prozent ab und Adidas (DE:ADSGN) um 1,75 Prozent.
Für lange Gesichter bei den Anlegern hat heute das Bruttoinlandsprodukt im Euroraum, welches so langsam gewachsen ist wie seit 2014 nicht mehr. So wuchs die Wirtschaft im dritten Quartal nur um 0,2 Prozent. Volkswirte rechneten mit einem Wachstumsclip von 0,4 Prozent.
Die Experten von TD Securities glauben, dass vor allem der Automobilsektor als Wachstumsbremse in diesem Quartal fungierte. „So sank beispielsweise die deutsche Autoproduktion im dritten Quartal um 17 Prozent q/q und die Zulassungen sanken im September um 46%“.
In Italien, wo sich aktuell alles um den Haushaltsstreit dreht, wurden ebenfalls Wachstumszahlen veröffentlicht. Im dritten Quartal stagnierte die Wirtschaft, was zusätzliches Öl ins Feuer um das angepeilte Haushaltsdefizit von 2,4 Prozent des BIP gießen dürfte. In der Folge kletterte auch wieder die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen auf 3,43 Prozent und der Spread zwischen den italienischen und den deutschen Staatspapieren weitete sich wieder über 300 Basispunkte aus.
Geschrieben von Robert Zach