Investing.com – Die Sorgen vor einem Handelskrieg zwischen den USA und China haben die Anleger gestern endgültig beiseite gewischt und das, obwohl Peking Neuverhandlungen mit allen Ländern außer den USA über Importzölle plant, was so in den Mainstream-Medien noch gar nicht thematisiert wurde. Der DAX stieg um mehr als 100 Punkte auf 12.326 Zähler, während die US-Aktienmärkte auf Rekordjagd gegangen sind.
Der Dow Jones, der so böse verprügelt wurde als die Furcht vor einem Handelskrieg um sich griff, schloss mit einem Plus von 0,95 Prozent auf einem neuen Rekordhoch von 26.656 Punkten. Der marktbreitere S&P 500 schoss um 0,85 Prozent hoch auf 2.932,58 Punkte – neuer Rekord. Die Technologiebörse Nasdaq 100 konnte zwar um mehr als 1 Prozent zulegen, ein neues Allzeithoch blieb dem Index aber verwehrt.
Im Fokus der Marktteilnehmer dürfte heute der große Verfall stehen. Aktuell sieht es nach einem Abrechnungspreis für die DAX-Optionen in der Nähe der Marke von 13.300 Punkten aus. Der Verfall für Index- und Futures-Optionen ist auf 13 Uhr taxiert, während Optionen für Einzelwerte erst am späten Abend verfallen.
Laut dem Put-Call-Sentiment auf den DAX überwiegen die Puts mit 68 Prozent den Calls mit 32 Prozent, was bedeuten könnte, dass es der deutsche Leitindex oberhalb des Schlüsselwiderstands aus einer Trendlinie und der 38-Tage-Linie bei gut 12.337 Punkten schwer haben könnte, seine Gewinne weiter auszubauen. Gelingt es dem DAX doch, so bestünde weiteres Aufwärtspotenzial in Richtung des sekundären Abwärtstrends bei 12.505 Punkten. Die positive Ausgangslage negieren würde indes ein Unterschreiten der horizontalen Unterstützung bei 12.110 Punkten.
Neben dem großen Verfall stehen heute die Einkaufsmanagerindizes des verarbeitenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors aus der Eurozone auf der Agenda. Ansonsten ist von der Konjunkturseite ein eher ruhiger Tag zu erwarten.
Vorbörslich notiert der DAX Futures 69,5 Punkte im Plus auf 12.385 Zähler.
Geschrieben von Robert Zach