Der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, sagte auf einer Rede in New York, dass viele Mitglieder zunehmend Gründe für eine Zinssenkung sähen. Es sei jedoch wichtig, auf einzelne Daten nicht überzogen zu reagieren.
Laut dem Notenbankchef sei die Arbeitslosigkeit weiter niedrig, die Wirtschaft wächst und die Inflation sei nahe dem Ziel der Federal Reserve. ‚Die Wirtschaft hat sich in diesem Jahr bisher ziemlich gut entwickelt‘, so Powell.
Die soliden fundamentalen Rahmenbedingungen unterstützen ein anhaltendes Wachstum mit einem starken Jobaufbau, sagte Powell. Jedoch hätten die wirtschaftlichen Gegenwinde zuletzt wieder zugenommen. Dabei verwies er auf die Unsicherheit rund um den Handelskonflikt und dem nachlassenden Weltwirtschaftswachstum.
‚Der Handelskrieg könnte dazu beigetragen haben, das Vertrauen der Unternehmen und die Investitionsbereitschaft zu senken.‘
Der Arbeitsmarkt erreiche zuweilen auch einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen, so Powell. Deshalb sei es so wichtig, den Wirtschaftsaufschwung zu unterstützen.
Insofern sei es besser, präventiv zu handeln, damit ein möglicher Abschwung nicht an Fahrt gewinne.
Mit Blick auf die Inflation sagte Powell, dass sie unter dem Ziel der Fed liege. ‚Wir hatten eine stärkere Belebung erwartet“.
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Zuvor hatte Fed-Mitglied James Bullard gesagt, dass eine Zinssenkung um 50 Basispunkte etwas „übertrieben“ sei, fügte aber hinzu, dass es ein guter Zeitpunkt für eine ‚präventive Zinssenkung‘ sei.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass die Fed die mögliche Zinssenkung im Juli als ‚präventiv‘ einstuft und nicht als den Beginn eines neuen Zinssenkungszykluses.
Der US-Dollar-Index erholte sich im Anschluss etwas, während Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 wieder etwas zurücksetzten.