Investing.com – `Die längste Serie von Preisrückgängen bei US-Rohöl ist am Dienstag weitergegangen, als die Organisation Erdölexportierender Länder (Organization of Petroleum Exporting Countries, OPEC) für 2019 einen Rückgang des weltweiten Nachfrageanstiegs vorhergesagt hat.
In ihrem Monatsreport senkte die OPEC ihre Prognose für das Wachstum des Ölverbrauchs in diesem Jahr, wegen der “schwächer als erwarteten Ölverbrauchsdaten aus dem Nahen Osten und in geringerem Maße aus China” während des dritten Quartals.
In 2019 soll dem Kartell nach, die weltweite Ölnachfrage um 1,29 Mio Fass am Tag steigen, was 70.000 Fass am Tag unter der vorangegangenen Prognose liegt.
Der Report merkte weiterhin an, dass das Produktionswachstum außerhalb der OPEC in 2018 höher ausfallen dürfte, als bislang gedacht, wofür er vor allem die steigende Förderung in den USA, Kanada, Kasachstan und Russland ausmachte.
Nachdem sie den Handel gestern auf einem 9-Monatstief abgeschlossen hatten, setzten die Futures auf die US-Ölsorte West Texas Intermediate ihre Verluste auch am 12. Handelstag in Folge fort und wurden um 12:26 MEZ 2,05% tiefer zu 58,70 USD das Fass gehandelt.
Der US-Benchmark hat an 11 Handelstagen in Folge Rückgänge verzeichnet. Ein weiterer Verlusttag wird diese zur längsten Verlustserie 1983 machen, als der Handel mit WTI begann, zeigten Marktdaten von Dow Jones.
Unterdessen fielen die Brent-Futures in London um 1,95% auf 68,75 USD das Fass.
Der saudische Energieminister Khalid al-Falih hatte am Wochenende durchblicken lassen, dass das Königreich eine Verminderung seiner täglichen Lieferungen an die Weltmärkte um eine halbe Million Fass Öl plane, aber Befürchtungen, dass diese Einschnitte nicht ausreichen dürften, um die galoppierende Steigerung der Ölförderung in den USA auszugleichen, die einen Wochenrekord von durchschnittlich 11,6 Mio Fass am Tag erreicht hat.
Am 6. Dezember, wenn die OPEC am 6. Dezember ihren überaus wichtigen Gipfel in Wien abhalten wird, dürften Produktionssenkungen höchstwahrscheinlich an der Spitze der Agenda stehen.
Eine Twitterbotschaft von US-Präsident Donald Trump drückte die schlechte Stimmung am Ölmarkt weiter, in der dieser seine Missbilligung über mögliche Produktionssenkungen durch Saudi-Arabien und die OPEC ausdrückte und meinte, dass “ausgehend vom Angebot die Preise viel tiefer sein müssten!”.