Investing.com – Die Ölpreise sind am Dienstag nach oben geklettert, als solider Appetit auf Risiko und Erwartungen auf eine Verlängerung der von der OPEC initiierten Produktionsbeschränkungen die Sorgen über einen Konjunkturabschwung und eine schwächere Nachfrage in den Hintergrund rücken ließen.
Meldungen, dass China Konjunkturprogramme zur Bekämpfung des Konjunkturabschwungs ausgebaut hat, gaben am Dienstag den Treibstoff für eine Rallye von riskanteren Wertanlagen wie Öl.
In New York gehandeltes Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate, WTI legte um 0,62 USD oder 1,2% auf 53,88 USD das Fass zu, während Brent, der Benchmark für den Ölmarkt außerhalb der Vereinigten Staaten, sich um 0,35 USD oder 0,6% auf 62,64 USD das Fass verteuerte.
Der Ölmarkt wurde in diesem Jahr durch eine Vereinbarung zu Produktionsbeschränkung zwischen der OPEC und nicht im Kartell organisierten Verbündeten wie Russland gestützt.
Kommentare der Energieminister Saudi-Arabiens und Russland aus dieser Woche haben die Erwartungen am Markt zementiert, dass die Produktionsquoten verlängert werden dürften, trotz der erheblichen Ungewissheit, die über der Vereinbarung hängt.
Der saudische Energieminister Khalid Al-Falih sagte, dass eine Verlängerung “für die OPEC fast im Sack sei” und suggerierte, dass lediglich noch Unsicherheit darüber bestünde, ob Anpassungen vorzunehmen seien.
Goldman Sachs Rohstoffchef Jeffrey Currie sagte Bloomberg, dass das derzeitige Wachstum der Nachfrage “weder ein Ende des bestehenden Produktionsabkommens stützt, noch schlecht genug ist, um weitere Kürzungen zu rechtfertigen”.
Currie sagte, dass Problem sei, dass die Unsicherheit über die Exporte des Irans und das Wachstum der US-Schieferölförderung es “immer schwerer machen, zu wissen, bei welchen Produktionsniveaus der Markt wieder ins Gleichgewicht kommt”.
Der Wirrwarr um das Datum, an dem die Entscheidung fallen soll, schwelt im Hintergrund weiter, als die OPEC ihren Gipfel immer noch am ursprünglichen Termin vom 25. Juni abhalten will, zu dem die Nichtmitglieder am Folgetag hinzustoßen werden.
Russland hat sich Berichten zufolge für eine Verschiebung wegen Terminproblemen eingesetzt, sein Energieminister Alexander Novak hat hingegen suggeriert, dass ein späterer Termin es den wichtigsten Teilnehmern erlauben würde, sich auf dem G20-Gipfel am 28. Juni auszutauschen.
Energy Intelligence zitierte am Dienstag Quellen aus der OPEC mit den Worten, dass der Iran sich weiterhin einer Verschiebung des Treffens widersetzt, aber die derzeit diskutierte Option sei, den Termin für den OPEC-Gipfel unverändert stehenzulassen, aber das Treffen mit den Nichtmitgliedern auf Juli zu verschieben.
Abgesehen von der Verlängerung der Produktionsquoten suggierte Callum Thomas, Gründer der Forschungsboutique Topdown Charts, dass die implizierte Volatilität bei Rohöl ein konträres Kaufsignal sei, da es gute Chance auf eine zumindest kurzfristige Belebung gäbe.
Thomas verwies auf weitere bullische Faktoren, wie geopolitische Risiken, z.B. ein potentieller Konflikt zwischen den USA und dem Iran, oder Anarchie in Venezuela.
“Der Markt hat diese Risiken auf dem Weg nach unten klar ignoriert, aber ich denke, es könnte sich als falsch erweisen, sie völlig zu verdrängen, da sie, selbst wenn sie nicht notwendigerweise schon morgen eintreten werden, sie doch weiter im Hintergrund vor sich hin köcheln-und daher einen gewissen Risikoaufschlag rechtfertigen,” meinte er.
Im weiteren Energiehandel lagen die US-Benzinfutures um 14:13 MEZ um 1,5% höher auf 1,7561 USD die Gallone, während Heizöl sich um 0,7% auf 1,8195 USD die Gallone verteuerte.
Zu guter Letzt stiegen die US-Erdgasfutures um 0,5% auf 2,368 USD pro MBTU (million British thermal units).
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