Investing.com – Die Ölpreise sind am Dienstagmorgen in Asien leicht gestiegen, als die Nachbeben rund um Saudi-Arabien und der Rolle des Königreichs beim Verschwinden eines Kolumnisten der Washington Post Anfang Oktober nachwirkten.
Futures auf die US-Ölsorte WTI für November lagen an der New York Mercantile Exchange gegen 07:37 MEZ um 0,13% höher auf 71,87 USD das Fass, während Ölfutures auf Brent für Dezember ebenfalls zulegten und an der Londoner Intercontinental Exchange um 0,3% höher zu 81,92 USD das Fass gehandelt wurden.
Saudi-Arabien sieht sich zunehmendem politischen Druck ausgesetzt, seine Rolle beim Verschwinden des vermissten Journalisten Jamal Khashoggi zu erklären, der zuletzt gesehen wurde, als er am 2. Oktober das saudische Konsulat in Istanbul betrat.
Quellen von CNN zufolge, bereitet das Königreich einen Report vor, in dem zugegeben wird, dass Khashoggis Tod durch ein schief gelaufenes Verhör zustande kam und das alle Involvierten zur Verantwortung gezogen werden. Der Report behauptete am Freitag zudem unter Berufung auf eine Quelle, dass den türkischen Behörden Ton- und Bildaufnahmen vorliegen, dass Khashoggi im Konsulat ermordet wurde. Die türkischen Behörden betraten am Montagabend das Konsulat, um eine Durchsuchung durchzuführen.
Auch wenn US-Präsident Donald Trump letzte Woche Saudi-Arabien eine “schwere Bestrafung” androhte, sollte das Königreich verwickelt sein, suggerierte er nach einem Anruf bei König Salman, dass “Schurken” hinter dem Verschwinden Khashoggis stecken könnten. Am gleichen Tag machte sich US-Außenminister Mike Pompeo auf den Weg in die saudische Hauptstadt Riyadh.
Unterdessen gab Saudi-Arabien am Montag bekannt, es habe sich verpflichtet die steigende Ölnachfrage aus Indien abzudecken und jegliche Angebotslücken am Markt auszugleichen, die durch die US-Sanktionen gegen den Iran entstanden sein könnten. Diese sollen im nächsten Monat in Kraft treten. Wie Reuters berichtete, exportierte der Iran in den ersten beiden Wochen dieses Monats 1,33 Mio Fass am Tag in Länder wie Indien und China.
“Bis jetzt scheinen die Probleme rund um das Verschwinden eines saudischen Staatsbürgers sich auf die Politik zu beschränken,” sagte die Beratungsfirma Stratas Advisors.
Auf der Angebotsseite sagte Reuters voraus, dass die US-Rohölvorräte in der Woche zum 12. Oktober zum vierten Mal in Folge gestiegen sind, diesmal um rund 1,1 Mio Fass. Daten vom American Petroleum Institute (API) und der US-Energieinformationsagentur (EIA) sollen ebenfalls am Dienstag bzw. am Mittwoch hereinkommen.