Investing.com – Die Luft bei Marihuana-Aktien ist erstmal raus: hochgejubelte Papiere wie Aurora Cannabis (NYSE:ACB) oder Tilray (NASDAQ:TLRY) setzten zu einer tiefgreifenden Korrektur an, nachdem Kanada am 17. Oktober den landesweiten Gebrauch von Cannabis legalisiert hat.
Schon im Vorfeld wurde die Legalisierung von Marihuana in die Papiere von Aurora Cannabis (BE:21P) und Tilray (LON:0Z6Y) eingepreist, so dass der jüngste Kurssturz so richtig keinen vom Hocker hauen dürfte.
Vom Rekordhoch am 17. September bei 300 Dollar ging es für die Tilray-Aktie steil abwärts. Am 21. September wechselten die Papiere nur noch für knapp 100 Dollar den Besitzer. Zuletzt handelte die Aktie auf 99,88 Dollar.
Zwar sollten sich Marihuana-Anleger kurzfristig auf weiter fallende bis seitwärts laufende Kurse einstellen, langfristig hat die Branche aber extremes Wachstumspotenzial.
So hat beispielsweise der angesehene Alkoholproduzent Constellation Brands 4 Milliarden Dollar in den Marktführer Canopy Growth (TO:WEED) investiert und zugleich Optionen erworben, die es ihm ermöglichen, später noch mehr Anteile von dem Unternehmen zu kaufen.
Cannabis hat aber auch ein riesiges Potenzial mit Blick auf die Medizin und das ist gewiss ein Massenmarkt. So fand Deloitte in einer Studie von 2016 heraus, dass die Legalisierung von Cannabis zwar auch für Kiffer interessant sei, hauptsächlich aber zum Stressabbau oder als Schlafmittel einsetzbar sei.
Die Unternehmensberatung Deloitte schätzt den Markt in Kanada für den medizinischen Einsatz von Cannabis auf 4,9 bis 8,7 Milliarden kanadische Dollar. Tilray positioniert sich schon heute als Marktführer in diesem Bereich.
Der kanadische Cannabis-Markt hat zweifellos ein riesiges Wachstumspotenzial, aber Aktien wie Tilray oder Aurora Cannabis scheinen einen Großteil davon bereits in die Kurse eingepreist zu haben. Langfristig bieten beide Titel aber weiterhin enorme Chancen.