Hier erfahren Sie was Margin Trading überhaupt ist. Dann erklären wir wie es funktioniert und was man noch alles darüber wissen muss. Am Ende werden Vor- und Nachteile abgewogen, um eine Übersicht über das Risiko zu schaffen.
Praktisch ist es nichts anderes als das Ausleihen von Geld. Denn das Ausleihen von Geld erhöht die Kaufkraft. So kaufen Sie sich ein Haus oder andere teure Dinge, die Sie sich nicht leisten können.
Wussten Sie, dass Sie das auch mit Aktien tun können?
Beim Margin Trading leihen Sie sich Geld von Ihrem Broker, um Aktien, Anleihen oder andere Wertpapiere zu kaufen. Der Margin-Handel ermöglicht es Ihnen, mehr Kapital zu investieren, als Sie besitzen. Im Gegenzug muss der Trader eine sogenannte Margin auf dem Konto bereithalten. Sie ist für die Namensgebung verantwortlich und stellt die Besonderheit des Margin Tradings dar. Sie erhöht sowohl die Gewinne als auch die Verluste, sodass es riskanter und volatiler ist als die Anlage mit Cash. Der Margin-Handel ist ein einfacher Weg, um schnelles Geld zu verdienen. Der Prozess erfordert von einem Investor, dass er spekuliert oder die Aktienbewegung voraussagt.
Mit dem Aufkommen der elektronischen Börsen ist das einst spezialisierte Gebiet nun auch für kleine Händler zugänglich. Abhängig von der Art Ihres Brokers und Ihrem Kontostand haben Sie wahrscheinlich ebenfalls die Möglichkeit Margin Trading in Deutschland zu betreiben.
Selbst, wenn Sie dazu in der Lage sind, bleiben die Fragen, ist es eine gute Idee, geliehenes Geld zu verwenden, um in Aktien zu investieren? Überwiegen die Vorteile den Nachteilen und Risiken? Hier wird erklärt, was Sie wissen müssen, bevor Sie mit dem Margin Trading loslegen.
Margin-Trading, auch bekannt als Kauf auf Marge, ist die Praxis, Geld von Ihrem Börsenmakler zu leihen, um Aktien, Anleihen, ETFs oder andere Marktwertpapiere zu kaufen. Wenn Sie eine dieser Investitionen auf Marge kaufen, wird die Investition selbst als Sicherheit für den Kredit verwendet.
Da Sie Geld von Ihrem Broker geliehen haben, um Ihr Marktanteil erheblich zu erhöhen, möchte der Broker eine Versicherung dafür haben. Hier kommt die Margin ins Spiel. Wenn Sie einen Margin-Handel eröffnen, leiht Ihnen Ihr Broker also eine bestimmte Geldsumme, abhängig vom verwendeten Leverage-Ratio, und weist Ihnen einen kleinen Teil Ihres Handelskontos als Sicherheit oder Margin für diesen Trade aus. Das bedeutet für Sie, dass dieser Betrag auf dem Handelskonto als Sicherheit hinterlegt sein muss, damit die Position gedeckt werden kann.
Die genaue Höhe dieser Versicherung hängt von dem Leverage-Ratio ab. Deshalb eine Erklärung was das überhaupt ist. Wenn Sie zum ersten Mal ein Handelskonto bei einem Broker eröffnen, werden Sie wahrscheinlich die verfügbaren Leverage-Ratios sehen, die vom Broker angeboten werden. Viele Broker verwenden Leverage-Ratios zu Marketingzwecken, da höhere Leverage-Ratios es Ihnen ermöglichen, eine viel größere Positionsgröße zu eröffnen, als es Ihr Handelskonto erlauben würde.
Leverage spielt eine wichtige Rolle bei jedem Margin Trade und wird von vielen Brokern angeboten. Lassen Sie uns den Begriff weiter untersuchen.
Mit Leverage kann eine kleine Menge an Kapital auf den Konten der Trader eine größere Position am Markt steuern. Leverage ist das Verhältnis zwischen dem Kapital des Traders und der Größe des Kredits des Brokers. Maklerkonten ermöglichen den Einsatz von Leverage durch Margin-Trading, oder mit anderen Worten, die Makler stellen den Händlern die geliehenen Mittel zur Verfügung, um die Handelspositionen zu erhöhen, das ist das oben beschriebene Margin Trading.
Im Margin Trading ist das Leverage-Ratio deshalb das Verhältnis, zwischen dem Eingesetzten kapital des Traders und der tatsächlichen Positionsgröße durch zum Beispiel Hebel. An einem praktischen Leverage Ratio Beispiel ist es am besten zu verstehen.
Was ist das Instrument Leverage 1:100?
Leverage 1:100 bedeutet, dass Trader für jeden 1€ auf dem Handelskonto bis zu einem Wert von 100€ auf dem Markt handeln können und die erforderliche Marge 1% beträgt. Je niedriger die Margin-Anforderung ist, desto mehr Leverage kann bei jedem Handel eingesetzt werden.
Das bedeutet also, wenn ein Trader 10€ auf seinem Handelskonto hat und er möchte eine Position auf Margin eröffnen die 1000€ groß ist muss er ein Leverage-Ratio von 1:100 wählen. Denn für jeden seiner 10€ bekommt er dann 100€ vom Broker zum Investieren. 10€ x 100€ ergibt dann 1000€. Die Margin stellen hier dann die 10€ dar, die der Trader auf seinem Konto vorzuweisen hat.
Man tradet bei einem Hebel immer mit dem Betrag den man selbst hat mal den Leverage. Die Leverage Ratio Formel zu berechnen ist deshalb leicht:
Eigenes Kapital x Leverage = Größe des Trades
Warum möchte der Broker denn eine Margin haben?
Nehmen wir mal an Sie kaufen eine Position eines S&P 500 Future Kontraktes. Der Leverage liegt bei 10 also haben Sie ein Leverage-Ratio von 1:10. Nun möchten Sie eine Position in Höhe von 100.000€ eröffnen. Das bedeutet, Sie müssen 10.000€ auf Ihrem Handelskonto haben, denn dieses Geld wird als Margin benutzt. Soweit so gut, Sie haben Ihre Position jetzt eröffnet!
Mit eröffneter Position gucken wir jetzt dem Kurs zu (im Bild zusehen). Er steigt von dem Einstiegspreis 500€ bis auf 3.500€. Hier verkaufen wir. Die Margin Trading Position, die wir uns vom Broker geliehen haben, ist jetzt um 14% gestiegen. In unserem Fall bedeutet das eine Wertsteigerung von 14.000€ obwohl unser Depotwert noch nicht mal so viel Wert war haben wir mit nur 14% Rendite so viel Gewinn gemacht.
Es spielt keine Rolle ob Margin Trading in Bitcoin, anderen Kryptowährungen, Stocks oder Edelmetallen die Margin bleibt in der Regel und wird überall erhoben.
Das ist super gelaufen, aber wieso musste ich jetzt 10.000€ auf meinem Depot als Margin zurücklegen?
Dazu kommen wir jetzt. Denn was passiert, wenn wir wieder dieselbe Margin Trading Position eröffnen aber der Kurs diesmal anders verläuft.
Im Bild unten sieht man jetzt wieder unseren Einstiegspunkt bei 3.400€. Leider haben wir diesmal kein Glück und der Kurs fällt. Hier wird nun die Margin interessant. Denn stellen Sie sich vor, der Kurs sinkt und das Geld gehört dabei natürlich dem Broker. Der verliert jetzt durch Sie Geld. Da niemals gewährleistet werden kann, dass der Kurs wieder steigt, verlangt der Broker direkt zu Anfang die Margin. Sie versichert dem Broker, dass Sie bei einem Kursverlust den Verlust bezahlen können. In diesem Fall könnten Sie einen Verlust von bis zu 10.000€ decken. In Kurszahlen heißt das, dass der Kurs bis auf 3.366€ sinken kann, bevor Sie die Position nicht mehr decken können. Aber was passiert dann?
Dieser Begriff sollte Ihnen schon mal über den Weg gelaufen sein. Er kommt nämlich jetzt zustande, wenn der Verlust ihre Margin übersteigt. Der Begriff kommt daher, dass der Broker Sie jetzt ruft also called deshalb Margin Call, damit die Margin Trader Geld nachlegen können, um die Position aufrechtzuerhalten. Machen Sie das nicht wird der Broker die Position nach Ablauf einer Frist schließen. Was der Broker hiermit erfolgreich umgeht, ist ein Verlust seinerseits. So ermöglicht er seinen Anlegern die Nutzung von Hebeln usw., ohne ein zu großes Risiko eingehen zu müssen. In der Grafik erkennt man die Linie, welche in unserem Beispiel einen Margin Call auslösen würde. Fällt der Kurs unter diese Marke, wird die Position ohne das Nachlegen von Kapital geschlossen.
In der Grafik sieht man sehr schön wie klein der Spielraum nach unten bei großen Hebeln ist.
Jetzt wo das Prinzip klar ist, kann man ein Resümee ziehen und diese Strategie bewerten. Wie sich schon in der letzten Grafik zeigt, hat sie neben Vorteilen nämlich auch große Nachteile.
Margin Traiding ist eine Strategie für Trader, die erst seit einigen Jahren auch für Privatanleger verfügbar ist. Bei Kursgewinnen aber auch bei Kursverlusten kann es eine sehr große Wirkung in Form von Kapitalveränderung verursachen. Dadurch ist Margin Trading einzig und allein dafür da, dass man bei wenig verfügbarem kapital große Gewinne schöpfen kann.