Mit Aktien Geld verdienen – geht das wirklich? Sind alle, die mit Aktien Geld verdienen nur Spekulanten und haben Glück? Und wenn nicht, wie funktioniert es dann?
In diesem Artikel möchten wir das Thema Aktien und alles was Sie dazu wissen sollten für Neulinge leicht verständlich machen.
Hier ein kurzer Überblick:
Dass man mit Aktien Geld verdienen kann, ist definitiv belegt. Allerdings gibt es verschiedene Ansichten und Strategien zur Umsetzung. Einige sind leichter andere komplexer. Einige Modelle und Thesen aus verschiedenen Wirtschaftswissenschaften können recht genaue Vorhersagen machen andere allerdings nicht.
Im Folgenden gehen wir genau darauf ein.
Aktien sind erst einmal Anteile an einem Unternehmen in Form von Wertpapieren. Mit einem solchen Wertpapier gehört Ihnen nicht ein bestimmtes Objekt, sondern nur ein allgemeiner Teil des Gesamtunternehmens.
Wer eine Aktie von Unternehmen A besitzt, dem gehört also ein entsprechender Teil von Unternehmen A.
Je nach Größe des Unternehmens und Preis und Anzahl der Aktien fällt dieser Teil natürlich unterschiedlich groß aus.
Generell gilt, je größer das Unternehmen ist, desto mehr Aktien gibt es in der Regel. Je mehr Aktien es von einem Unternehmen gibt, desto geringer ist der Anteil, den Sie am Unternehmen mit einer Aktie erwerben.
Wie viele Aktien dabei von einem Unternehmen emittiert werden, entscheidet das Unternehmen selbst.
Wenn Sie sich jetzt fragen: Wenn mir durch eine Aktie ein Teil eines Unternehmens gehört, kann ich dann auch Entscheidungen für dieses Unternehmen treffen?
Diese Aktien heißen Vorzugsaktien, da Sie, falls Gewinne an die Aktionäre ausgeschüttet werden (Dividenden) diese höre Ausschüttungen bekommen. Genauso werden bei einer Insolvenz des Unternehmens die Vorzugsaktionäre zuerst ausbezahlt.
Nicht von jedem Unternehmen können Aktien gekauft werden, da nicht jedes Unternehmen Aktien ausgibt. Wollen Sie sich auch an anderen Unternehmen beteiligen, müssen Sie das in einer anderen Form tun.
Warum schütten Unternehmen überhaupt Aktien aus?
Meistens ist es natürlich allerdings so, dass der Besitzer selbst einen Großteil der Aktien hält.
Dabei unterliegt der Wert der Aktie keinen festen Parametern. Viele verschiedene Einflussfaktoren bilden den Preis einer Aktie.
Im Endeffekt ist dies allerdings nur der Markt. Das heißt, der Wert einer Aktie wird rein durch Angebot und Nachfrage bestimmt.
So kann es beispielsweise sein, dass ein Unternehmen Verluste erwirtschaftet, der Aktienpreis aber dennoch steigt, da die Nachfrage gestiegen ist.
Hauptsächlich gibt es zwei verschiedene Arten von Aktien. Das ist zum einen die Vorzugsaktien und zum anderen die Stammaktie.
Die Vorzugsaktie wurde schon zuvor kurz beschrieben. Dabei handelt es sich um eine Aktie, mit welcher ausdrücklich kein Stimmrecht am entsprechenden Unternehmen erworben wird.
Wer also eine Vorzugsaktie hat, kann auf einer Jahresvollversammlung der Aktionäre keine Stimme abgeben.
Doch warum heißen sie dann Vorzugsaktien? Kein Stimmrecht klingt doch erst mal wie das Gegenteil, oder? Nicht ganz.
Dieser Fall bleibt natürlich trotzdem unerwünscht, da auch Stamm Aktionäre leer ausgehen können beziehungsweise eine deutlichen Wertverlust haben.
Warum geben Unternehmen solche Aktien aus?
Da Vorzugsaktionäre dies alles nicht in Anspruch nehmen, werden sie auch mit höheren Dividenden belohnt. Daher kommt also die Vorsilbe „Vorzugs-“aktie.
Die Stammaktie ist das Gegenstück zur Vorzugsaktie. Wer eine Stammaktie erwirbt, erwirbt auch ein Stimmrecht.
Mit einer Stammaktie können Sie also in einem gewissen Maße an den Entscheidungen eines Unternehmens aktiv mitbestimmen. Dafür schütten Stammaktien allerdings auch nur normale Dividenden aus.
Stammaktionäre werden bei einer Insolvenz als letztes ausbezahlt und gehen somit auch am ehesten leer aus.
Zusätzlich werden Aktien oft noch in ihrer Übertragbarkeit unterschieden.
Die allermeisten Aktien sind allerdings Inhaberaktien und können jederzeit weiterverkauft werden. Wer eine Inhaberaktie besitzt, dem gehört der entsprechende Teil des Unternehmens. Sie sind nicht an ihren Besitzer gebunden.
Des Weiteren gibt es Namensaktien, diese sind an den Namen einer Person gebunden und das Unternehmen führt eine Liste, in der diese Namen bei Besitzerwechsel eingetragen werden müssen.
Prinzipiell können diese Aktien auch an jeden anderen verkauft werden, solange das Unternehmen, welches die Aktien ausgegeben hat, darüber informiert wird.
Je nachdem auf welche Weise sie eine solche Aktien erwerben, kann das aber auch automatisch geschehen ohne ihr Zutun.
Zuletzt gibt es noch vinkulierte Namensaktien. Diese sind fest an einen Namen gebunden. Wenn Ihnen so eine Aktie gehört, und Sie sie weiterverkaufen möchten, müssen Sie sich dafür zuerst die Zustimmung des Unternehmens einholen.
Unternehmen geben solche Aktien immer dann aus, wenn sie kontrollieren möchten, wem das Unternehmen gehört. Es ist eine Möglichkeit Übernahmen durch andere Unternehmen zu verhindern.
Zuletzt soll noch eine weitere Kategorisierung von Aktien erwähnt werden. Vorzugs- und Stammaktien werden teils noch weiter unterschieden.
Dabei werden die einzelnen Aktienarten nach Buchstaben kategorisiert. So kann beispielsweise Aktie A ein Stimmrecht haben und Aktie C kein Stimmrecht haben (dies ist bei Alphabet der Fall, dem Mutterkonzern von Google).
Wird eine solche Kategorisierung nach Buchstaben vorgenommen, sind auch andere Arten von Aktien denkbar.
So können beispielsweise Aktien auch ein zehnfaches Stimmrecht haben, wodurch dem Eigentümer (sofern er sie besitzt) auch bei einer geringeren Anzahl von Aktien die volle Kontrolle über das Unternehmen bleibt.
Solche Aktien sind allerdings im deutschen und europäischen Raum nicht wirklich zu finden, da sie teils auch nicht erlaubt sind. Im amerikanischen Raum spielen sie eine größere Rolle.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten mit Aktien Geld zu verdienen.
In diesem Abschnitt möchten wir nur auf die zwei grundlegendsten und einfachsten Möglichkeiten eingehen, wie sich ein Gewinn erwirtschaften lässt. Dabei ist hierbei eine Kapitalsteigerung gemeint.
Die wohl einleuchtendste Methode ist, erst mal eine Aktie zu kaufen. Besitzen Sie nun eine Aktie gibt es zwei Möglichkeiten damit Geld zu verdienen.
Beide Möglichkeiten sind erst einmal valide und werden gleichermaßen von Anlegern verfolgt.
Wenn Sie sich jetzt denken, dass es ja am besten wäre, beides zu haben, also eine Kurssteigerung und eine gute Dividende, liegen sie prinzipiell natürlich richtig.
Allerdings, wie sie sich auch denken können, sind Aktien, die eine Dividende ausschütten oft weniger wachstumsfreundlich.
Ein Unternehmen, welches die Gewinne nicht reinvestiert, sondern ausschüttet, wächst langsamer.
Daher steigt auch oft der Aktienkurs langsamer gegenüber Unternehmen, welche die gesamten Gewinne reinvestieren.
Somit sind Renditen in beiden Fällen oft nicht weit auseinander auf kurze Sicht. Ob und wie viel Gewinn ausgeschüttet wird, kann auch auf einer Jahresvollversammlung von Aktionären entschieden werden.
Die zweite Methode mit Aktien Geld zu verdienen ist das Leerverkaufen. Dies ist prinzipiell das genaue Gegenteil des Aktienkaufs.
Wer Aktien kauft, geht davon aus, dass sie im Wert steigen (oder eine Dividende auszahlen). Wer allerdings Aktien leerverkauft macht das Gegenteil.
Diese Person geht davon aus, dass der Wert einer Aktie fällt und verkauft diese Aktie leer (auch genannt Short-Selling). Leerverkäufe funktionieren wie folgt:
Fällt der Kurs in diesem Zeitraum, so hat der Leerverkäufer einen höheren Verkaufspreis erzielt, als er im Nachhinein für den Wiederankauf bezahlen musste.
Wer leerverkauft, sollte allerdings besonders vorsichtig sein.
Beim Leerverkauf kann nämlich eine Aktie, nicht wie beim Kauf einfach nur an Wert verlieren und im schlimmsten Fall ist das Depot verloren, sondern kann theoretisch der Aktienwert auf das Vielfache steigen und so sind Verluste von über 100% möglich.
Ebenfalls ist der mögliche Gewinn natürlich bei 100 % gedeckelt. Denn das Beste, was dem Leerverkäufer passieren kann ist, dass das Unternehmen (bzw. die Aktie) vollständig an Wert verliert und nichts für den erneuten Kauf aufgewendet werden muss.
Zudem gilt zu beachten, dass Aktienmärkte auf lange Sicht bisher immer im Gesamtwert gestiegen sind, denn auch die Produktivität in der Wirtschaft hat durch neue Technologien und Fortschritte über die Zeit zugenommen.
Auch wenn sich nun das Leerverkaufen nach einer schlechten Alternative zum Kaufen anhört, hat es dennoch seine Berechtigung.
Denn kurzfristig überbewertete Unternehmen oder andere Unternehmen, die aufgrund einer maroden Struktur nicht mehr wirklich wirtschaftlich überlebensfähig sind, sind gute Kandidaten für einen Leerverkauf.
Da sich die meisten Anleger nur auf den Kauf fokussieren, können Leerverkäufe eine gute Alternative sein, um sich von der Masse abzuheben.