Investing.com – Der Dax kommt vor den US-Zwischenwahlen einfach nicht in Fahrt. Zu groß sei die Unsicherheit über den Wahlausgang, so Börsianer. Gemischte Zahlen aus dem deutschen Dienstleistungssektor waren dem deutschen Aktienindex keine Stütze.
Der Dax handelte um 12.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit auf 11.472 Punkte und verlor damit 0,18 Prozent. Der MDax fiel um 0,23 Prozent auf 24.195,91 Zähler, während der SDax um 0,16 Prozent auf 11.135 Zähler sank. Für den Technologieindex TecDax ging es um 0,08 Prozent abwärts auf 2.645,51 Zähler.
Den Meinungsumfragen zufolge werden die Republikaner ihre Mehrheit im US-Senat behalten, aber die Kontrolle über das US-Repräsentantenhaus verlieren. Das wäre wahrscheinlich moderat positiv für den Markt, weil dann die Handelsspannungen zwischen den USA und China nachlassen könnten.
Gefährlich wäre dagegen eine Blaue Welle, also der Einzug der Demokraten ins US-Repräsentantenhaus und in den US-Senat. „In diesem Fall wäre Trump politisch handlungsunfähig und es würde ihm sogar ein Amtenthebungsverfahren drohen“, so die Experten der französischen Großbank Societe Generale (PA:SOGN).
Für die Aktienmärkte das beste Szenario, aber zugleich auch unwahrscheinlichste, wäre eine rote Welle. „Der Risikoappetit würde bei diesem Szenario kurzzeitig deutlich zunehmen, was die Aktienmärkte unter die Arme greifen dürfte“, schreiben die Franzosen von Societe Generale.
Die Wahllokale in den USA schließen um Mitternacht (deutscher Zeit). Mit ersten Hochrechnungen kann in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch gerechnet werden.
Unterdessen hat sich der Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe in Deutschland zwar auf den tiefsten Stand seit 3 Monaten abgeschwächt, aber insgesamt fielen die Zuwächse robust aus und der Jobaufbau wurde mit einer der höchsten Raten der letzten elf Jahre vorangetrieben. „Für sich betrachtet sehen die aktuellen Zahlen des Servicesektors grundsätzlich gut aus. Die starke Binnennachfrage sorgte abermals für ein Plus bei den Neuaufträgen und das kräftige Beschäftigungs- wachstum setzte sich ebenfalls fort. Zudem wurden die Geschäftsaussichten weiterhin positiv eingeschätzt. Aufgrund der abfallenden Werte des Industriesektors liegt die Last, die Wirtschaft anzutreiben nun vermehrt bei den Dienstleistern“, schreibt Phil Smith, Principal Economist bei Markit.
Die Aktie von Hugo Boss (DE:BOSSn) hat ihre anfängliche Talfahrt nach schwachen Quartalszahlen gestoppt (DE:BOSSn). Zuletzt handelte das Papier nur noch 0,78 Prozent im Minus auf 63,50 Euro. Grund dafür waren einige positive Analystenkommentare von der UBS (SIX:UBSG) und der Societe Generale.
Die Aktie der GEA Group (DE:G1AG) hat sich am Dienstag weiter von dem tiefsten Stand seit fünf Jahren erholt. Zu Mittag stieg das Papier um 2,66 Prozent auf 26,81 Euro. Auch hier sorgte ein positiver Analystenkommentar für Auftrieb.
Das Papier der Deutschen Post (DE:DPWGn) zählt am Dienstag zu den top Performern im DAX. So steigt die Aktie um mehr als 3 Prozent auf 28,84 Euro. Auslöser dafür waren Zahlen für das dritte Quartal, die weniger schwach ausgefallen sind als im Vorfeld befürchtet worden war.
Tops und Flops im DAX
Überflieger des Tages sind die Deutsche Post (DE:DPWGn), Wirecard (DE:WDIG), Linde (DE:LING), Fresenius Medical Care (DE:FMEG), Volkswagen (DE:VOWG) und die Deutsche Börse (DE:DB1Gn).
Schwach unterwegs dagegen E.ON (DE:EONGn), BASF (DE:BASFN), Infineon (DE:IFXGn) Technologies, Adidas (DE:ADSGN), Deutsche Bank (DE:DBKGn) und RWE (DE:RWEG).
Geschrieben von Robert Zach