Investing.com – Hier sind die fünf wichtigsten Dinge, die man über die Finanzmärkte am heutigen Dienstag, dem 11. Dezember, wissen sollte:
1. USA und China starten neue Verhandlungsrunde zum Außenhandel
Die Vereinigten Staaten und China haben ihre jüngste Gesprächsrunde zu den Handelsbeziehungen mit einer Telefonkonferenz zwischen US-Finanzminister Steven Mnuchin, dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Chinas, Liu He, eingeläutet.
Das chinesische Handelsministerium sagte in einer kurzen Verlautbarung, dass Liu mit Mnuchin und Lighthizer am Dienstagmorgen Pekinger Ortszeit gesprochen habe.
Die drei hochrangigen Regierungsvertreter haben am Telefon chinesische Käufe von Agrarprodukten und grundlegende Änderungen an der Wirtschaftspolitik Chinas besprochen, wie auch den ‚Made in China 2025‘ Plan, sagten Leute, die mit dem Inhalt der Konversation vertraut sind.
‚Beide Seiten haben ihre Ansichten ausgetauscht, um die Einigung zwischen den Staatschefs der beiden Länder in konkrete Maßnahmen zu gießen und haben einen Zeitplan und Meilensteine aufgestellt, für die nächste Phase der Wirtschafts- und Handelskonsultationen‘ sagte das Ministerium.
Die Präsidenten Trump und Xi Jinping vereinbarten letzten Woche, für 90 Tage von weiteren neuen Zöllen gegen Waren aus dem jeweils anderen Land Abstand zu nehmen, um einen Fortgang der Verhandlungen zu erlauben.
Lighthizer sagte am Sonntag, dass nur wenn die amerikanisch-chinesischen Handelsgespräche bis zum 1. März mit Erfolg zum Abschluss gebracht werden, keine neuen Zölle verhängt werden.
2. May auf dem Weg nach Europa inmitten von Brexit-Chaos
Zur Unsicherheit an den Märkten trug bei, dass die britische Premierministerin Theresa May am Montag abrupt eine Parlamentsabstimmung zur ihrer Brexit-Vorlage vertagt hatte, was das Risiko auf einen chaotischen Austritt aus der Europäischen Union erhöht.
Mit ihrem Amt auf der Kippe, sagte May, sie werde zurück zur EU gehen, um Rückversicherungen über die irische ‚Garantieklausel‘ zu bekommen, die eine Absicherung gegen eine Rückkehr zu einer undurchlässigen Grenze auf der irischen Insel ist.
May wird als Erstes den niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte und Bundeskanzlerin Angela Merkel treffen, bevor die EU am Donnerstag und Freitag zu einem Gipfel zusammenkommt.
Sie plant dann den Präsidenten der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker zu treffen, der klar gemacht hat, dass es keine Verhandlungen zum gegenwärtigen Brexit-Abkommen geben wird.
Ohne eine Vereinbarung sind die Optionen für die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt eine Einigung in letzter Minute, ein weiteres Referendum zur EU-Mitgliedschaft oder ein möglicherweise chaotischer Brexit ohne ein Folge-/Übergangsabkommen.
Das Pfund kroch gegenüber dem Dollar um 0,5% nach oben auf 1,2625 GBP/USD, nachdem es gestern um 1,3% abgesackt war und der Kurs mit 1,2507 seinen niedrigsten Stand seit April 2017 erreicht hatte.
Lesen Sie mehr: Was kommt als Nächstes in der britischen Politik?: Jeremy Cook
3. US-Aktienindexfutures zeigen nach oben
Futures auf US-Aktienindizes zeigen nach oben, als neuer Optimismus über den amerikanisch-chinesischen Handelskonflikt die Stimmung hob.
Um 11:30 MEZ lag der Bluechip Dow Futures 68 Punkte oder etwa 0,3% höher, der S&P 500 Futures gewann 6 Punkte oder rund 0,25% hinzu, während es mit dem technologielastigen Nasdaq 100 Futures um 27 Punkte oder 0,4% aufwärts ging.
Die vorbörslichen Kursbewegungen folgen auf einen weiteren von Volatilität geprägte Handelstag an der Wall Street, als am Montag der Dow sich von einem Einbruch um 507 Punkten wieder erholte.
Auch in Europa ging es an den Aktienmärkten bergauf, als die meisten großen Börsen der Region sich im grünen Bereich befanden.
Zuvor hatten Aktien den Handel in Asien uneinheitlich beendet.
4. Ölpreise steigen leicht vor API Report
Am Rohstoffmarkt stiegen die Ölpreise leicht an, bevor neue Wochendaten zu den kommerziellen US-Rohölvorräten hereinkommen werden.
Der US-Branchenverband American Petroleum Institute wird heute um 22:30 MEZ seinen wöchentlichen Report für die Woche zum 7. Dezember veröffentlichen, der den Erwartungen nach, einen Rückgang der Ölvorräte um etwa 2,9 Millionen Fass zeigen wird.
Futures auf Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerten sich um 41 US-Cent oder rund 0,8% auf 51,41 USD das Fass.
Unterdessen stiegen die Futures auf den internationalen Benchmark Brent um 48 US-Cent oder 0,80% auf 60,45 USD das Fass.
5. Erzeugerpreise auf dem Kalenderblatt
An Konjunkturdaten gibt es heute noch um 14:30 MEZ den Novemberreport zu den US-Erzeugerpreisen, der den Investoren etwas mehr Klarheit zur Preisentwicklung bringen sollte.
Die Erzeugerpreise sollen den Erwartungen nach, im letzten Monat gegenüber dem Vormonat um 0,1% und gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr um 2,5% gestiegen sein.
Die Kerninflation, die Lebensmittel und Treibstoffe außen vor lässt, soll im Vergleich zum Vorjahr auf 2,5% geklettert sein.
Der US-Dollarindex, der die amerikanische Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, fiel um 0,25% auf 96,93.
Am Anleihemarkt legten die Renditen von US-Staatsanleihen etwas zu, mit der des Benchmarks, der Anleihe mit 10-jähriger Laufzeit auf jetzt 2,88%, während die Rendite von US-Staatsanleihen mit 2-jähriger Restlaufzeit auf 2,75% stand.
Es wird weithin damit gerechnet, dass die Federal Reserve nächste Woche die vierte Zinserhöhung in 2018 bekanntgeben wird, aber die Investoren beginnen sich zu fragen, wie viele Zinsanhebungen sie nächstes Jahr durchführen können wird. Während die Notenbanker für 2019 drei Zinserhöhungen angedeutet haben, beginnt der Markt darauf zu wetten, dass die US-Zentralbank im nächsten Jahr den Anstieg der Zinsen anhalten könnte.
— Der Report entstand unter Mitwirkung von Reuters