Investing.com – Der US-Dollar hat sich am Montag stabil unter einem 19-Monatshoch gegenüber einem Währungskorb gehalten, als Sorgen über das globale Wirtschaftswachstum die Stimmung weiter verhalten bleiben ließ, bevor in dieser Woche die Federal Reserve ihre geldpolitische Sitzung abhält.
Der US-Dollarindex, der den Kurs der amerikanischen Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, lag gegen 09:41 MEZ kaum verändert auf 96,86, unter seinem 19-Monatshoch von 97,70, das er am Freitag erreicht hatte.
Der Dollar war am Freitag stärker geworden, nachdem robuste Konjunkturdaten angedeutet hatten, dass die US-Wirtschaft in einer besseren Verfassung ist als die anderer Länder.
Schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus China und Europa und Befürchtungen wegen einer möglichen Regierungsschließung in den USA haben zu weiterer Nachfrage nach Sicherheit geführt, die der amerikanischen Währung zugute kam.
Die Investoren warten jetzt auf die kommende Fed-Sitzung, wobei weithin davon ausgegangen wird, dass die US-Zentralbank die Zinsen ein viertes Mal in diesem Jahr anheben wird, wenn sie zum Ausgang der Sitzung am Mittwoch ihre jüngste Entscheidung zur Geldpolitik bekanntgibt.
Die Fed hat die Zinsen seit Dezember 2015 achtmal angehoben, um die Geldpolitik zurück in die Normalität zu führen, nachdem sie in der Finanzkrise vor 10 Jahren die Kreditkosten auf fast null gedrückt hatte.
Da die Erhöhung vom Markt weitgehend eingepreist ist, dürften größere Bewegungen des Dollars von dem Konjunkturausblick der Fed herrühren.
Ihren Prognosen vom September nach, sahen die Fed-Vertreter für 2019 drei weitere Zinserhöhung voraus. Allerdings zeigen die Zinsfutures, die zur Abschätzung der Wahrscheinlichkeit weiterer Zinserhöhungen genutzt werden, für 2019 nur einen weiteren Zinsschritt an.
Jüngste Kommentare von Fed-Vertretern wurden von einigen Analysten ebenfalls als Befürwortung einer weichen Linie interpretiert. Im letzten Monat meinte der Fed-Vorsitzende Jerome Powell, dass die Zinssätze sich der Einschätzung der Notenbanker nach, in der Nähe eines ’neutralen‘ Niveaus befänden – einem Niveau, auf dem sie die Konjunktur weder anheizen noch bremsen.
‚Sie könnten argumentieren, dass wenn die Fed ihre Schätzungen absenkt, dann könnte das als weiteres Anzeichen auf eine konjunkturelle Verlangsamung gesehen werden,‘ sagte Hirokazu Kabeya, Chefstratege bei Daiwa Securities.
‚Aber angesichts der fragilen Stimmung am Markt, würde ich denken, es wäre gefährlicher, wenn die Fed an ihrer Ansicht festhält, dass sie die Zinssätze im nächsten Jahr dreimal anheben werde.‘
Der Dollar hat gegenüber dem Yen zugelegt, mit dem USD/JPY Kurs zuletzt auf 113,45.
Die japanische Zentralbank kommt am 19. und 20. Dezember zu einer Sitzung zusammen, bei der sie die Geldpolitik den Erwartungen nach, extrem locker lassen wird, da die Inflation weiter unter dem Zielwert bleibt.
Der Euro hat sich kaum bewegt, mit dem EUR/USD Kurs auf 1,1312, nachdem er die letzte Woche um 0,6% tiefer beendet hatte.
Auch das Pfund war stabil, mit dem GBP/USD Kurs auf 1,2585 und damit über dem 20-Monatstief vom Mittwoch von 1,2476, als die Unsicherheit über den Brexit weiterhin belastet.
Die britische Premierministerin Theresa May soll heute noch ihre Opposition gegen ein zweiten Brexit-Referendum klarmachen und dem Parlament sagen, dass eine solche Abstimmung zu einem Vertrauensverlust im britischen Volk führen würde und der Politik ‚irreparablen Schaden‘ zufügen würde, so im Vorfeld veröffentlichte Auszüge aus ihrer Rede.
— Der Report entstand unter Mitwirkung von Reuters