Investing.com – Der EUR/USD schoss in der letzten Stunde nach Norden und handelte kurzzeitig über der psychologisch wichtigen Marke von 1,1400 Dollar. Auslöser dafür waren etwas pessimistische Aussagen vom Fed-Vizechef Richard Clarida.
Der EUR/USD (zum Chart) handelte zuletzt auf 1,1401 Dollar und legte damit als 0,63 Prozent zu. Das Tageshoch befindet sich bei 1,1412 Dollar.
Der Vizechef der US-Notenbank Fed, Richard Clarida, sagte in einem Interview mit CNBC, dass es ein paar Anzeichen dafür gebe, dass sich die Weltkonjunktur abkühlt. Das müsse die Fed bei ihren nächsten Schritten beachten. Zudem sieht er auch im kommenden Jahr keinen übermäßigen Inflationsdruck. Das neutrale Zinsniveau habe man zwar noch nicht erreicht, so Clarida, aber man nähere sich diesem an.
Nach seinen eher pessimistischen Aussagen zur Weltkonjunktur aber auch zum Inflationsausblick gab die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen (zum Chart) deutlich nach. Zuletzt verlor das Zinspapier mehr als 1 Prozent auf 3,08 Prozent, während der Dollar-Index (zum Chart) mit 96,37 Punkten auf den tiefsten Stand seit 9. November rutschte. Auch die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt im Dezember zog sich von 72 Prozent auf 68 Prozent zurück, so das von Investing.com entwickelte FedWatch-Tool. Das wiederum gab dem Euro Auftrieb.
Unterdessen hat die US-Industrieproduktion im vergangenen Monat um 0,1 Prozent zulegt. Volkswirte hatten jedoch mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet. Die Kapazitätsauslastung lag unverändert bei 78,4 Prozent.
Zuvor hatte sich EZB-Präsident Mario Draghi überraschend positiv zu den Wirtschaftsaussichten im Euro-Raum geäußert. ‚Es gibt sicher keinen Grund, warum die Expansion im Euro-Raum abrupt enden sollte,‘ sagte Draghi am Freitag auf einem Bankenkongress in Frankfurt. Jedoch seien die Unsicherheiten mit Blick auf die Wachstums- und Inflationsaussichten gestiegen.
Als zentraler Widerstand für den Euro fungiert nun die horizontale Hürde bei 1,1432 Dollar. Mehr dazu aber hier.
Geschrieben von Robert Zach