Investing.com – In der anstehenden Woche werden die Ölhändler den Kommentaren aus den führenden Erzeugerländern viel Aufmerksamkeit zukommen lassen, um deren Bereitschaft zu einer Beschränkung der Produktion einschätzen zu können, bevor im nächsten Monat die OPEC einen wichtigen Gipfel veranstalten wird.
Der Kollaps der Ölpreise ging letzte Woche weiter, sodass diese mittlerweile ihre niedrigsten Niveaus in mehr als einem Jahr erreicht haben, als ein schneller siebenwöchiger Ausverkauf sich vertiefte und das Schreckgespenst einer stockenden Nachfrage die Investoren in Angst und Schrecken versetzte.
Die Ölminister der Organisation Erdölexportierender Länder (Petroleum Exporting Countries, OPEC) treffen sich am 6. Dezember in Wien, um die Produktionsmenge für die nächsten sechs Monate zu entscheiden.
Vertreter der OPEC haben sich in letzter Zeit immer häufiger öffentlich geäußert, dass das Kartell und seine Partnerländer in 2019 weniger Öl an den Markt bringen werden, um das Angebot zu verknappen und die Preise zu stützen.
Saudi-Arabien, das de facto Führungsland der OPEC will, dass das Kartell die Produktion um rund 1 Mio Fass am Tag (barrels per day, bpd) zurücknimmt, suggerieren jüngste Berichte.
Am Freitag brachen die globalen Ölpreise weiter ein, als der Benchmark für den US-Ölmarkt seinen schlimmsten Tag in rund drei Jahren erlebte, da es Anzeichen auf ein Anschwellen der globalen Ölvorräte gibt.
Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate verbilligte sich um 4,21 USD oder 7,7% und ging an der New York Mercantile Exchange am Freitag zu 50,42 USD das Fass aus dem Handel, womit es seinen schlimmsten Tag seit dem 6. Juli 2015 erlitt. Sein Preis fiel auf ein Sitzungstief von 50,15 USD, ein Niveau, das zuletzt am 10. Oktober 2017 erreicht wurde.
Über die Woche hat WTI rund 10,7% verloren und seinen siebten Wochenrückgang in Folge erlitten.
Unterdessen brach der Referenzkurs des internationalen Benchmarks Brent für Januar an der ICE Futures Exchange in London um 3,84 USD oder 6,1% auf ein 13-Monatstief von 59,04 USD das Fass ein.
Für die gesamte Woche fiel damit ein Verlust von rund 12% an.
WTI hat seit seinem Hoch vom 3. Oktober 34% an Wert eingebüßt, während der Preis von Brent um 32% abgesackt ist.
Neue wöchentliche Zahlen zu den kommerziellen US-Lagerbeständen an Rohöl dürften die Aufmerksamkeit des Marktes für sich beanspruchen, da sie helfen die Stärke der Nachfrage im größten Verbraucherland für Öl einzuschätzen und zu sehen, wie schnell die Fördermenge zunimmt.
Die US-Energieinformationsbehörde berichtete letzte Woche, dass die heimischen Lagerbestände um 4,9 Mio Fass angestiegen sind. Es war die neunte wöchentliche Zunahme in Folge, während die US-Ölförderung auf ein weiteres Rekordniveau geklettert ist.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste der wichtigsten Ereignisse zusammengestellt, die die Ölmärkte beeinflussen könnten.
Dienstag, der 27. November
Das American Petroleum Institute veröffentlicht seinen Wochenreport zu den Ölvorräten.
Mittwoch, der 28. November
Die US-Energieinformationsbehörde veröffentlicht ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin.
Freitag, der 30. November
Baker Hughes veröffentlicht seine wöchentlichen Daten zu den sich in den USA in Betrieb befindlichen Bohrplattformen.