US – Arbeitsmarktbericht: Darauf müssen Sie heute achten

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Investing.com – Der US-Arbeitsmarkt ist weiter der Fels in der Brandung. Während sich anderswo in der US-Wirtschaft die Daten allmählich wegen der wachsenden Spannungen im US-Handelskrieg mit China eintrüben, und sogar das böse ‚R‘-Wort die Runde macht, ist im Arbeitsmarkt keine Spur von Flaute. Worauf Sie heute achten müssen, erfahren Sie hier.

Von Investing.com befragte Volkswirte erwarten ein Stellenplus von 185.000 im Mai. Das dürfte die Arbeitslosenquote in der Nähe der historischen Tiefs von 3,6 Prozent halten. Der Arbeitsmarktbericht, der als wichtigste US-Wirtschaftskennzahl gilt, da er wichtige Informationen über den Arbeitsmarkt und das Haushaltseinkommen bereithält, wird um 14.30 Uhr veröffentlicht.

Bei den Vorlaufindikatoren ergibt sich ein gemischtes Bild. Die US-Privatwirtschaft hat im Mai deutlich weniger Jobs geschaffen als erwartet. Wie der Arbeitsmarktdienstleister Automatic Data Processing (NASDAQ:ADP) am Mittwoch berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat 27.000 Stellen. Analysten hatten ein Plus von 180.000 Jobs prognostiziert. Der Wert für den Vormonat wurde von 275.000 auf 271.000 heruntergesetzt.

Der ADP gilt zwar als Indikator für den offizielle Arbeitsmarktbericht, aber produziert auch häufig Fehlsignale. Während der ADP-Bericht nur die Beschäftigung im Privatsektor erfasst, umschließt der offizielle Bericht auch den Stellenaufbau des Staates.

Andere Arbeitsmarktindikatoren präsentieren sich dagegen in einer guten Verfassung. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung bleibt mit 218.000 historisch gering. Das ist wichtig, denn dem Indikator wird eine große Bedeutung am Markt zugesprochen, Wendepunkte in der Wirtschaft zu erkennen. Unter Experten gilt: betragen die Anspräche auf Erstanträge mehrere Wochen mehr als 380.000, so droht der Wirtschaft eine Rezession, aber davon sind wir noch meilenweit entfernt. Das zeigt auch der viel wichtigere Vierwochendurchschnitt, der die Erstanträge bei 215.000 sieht.

Auch die Massenentlassungsstatistik im Mai und die Beschäftigungskomponenten im Einkaufsmanager ISM für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor signalisieren einen soliden Stellenbericht.

Im Fokus der Anleger stehen auch die durchschnittlichen Stundenlöhne. Analysten erwarten ein Lohnplus von 0,3 Prozent auf Monatssicht und ein jährliches Lohnwachstum von 3,2 Prozent.

Steigende Löhne gelten als gutes Zeichen für zukünftige Ausgaben. Darüber hinaus beobachtet die Fed die Lohnentwicklung sehr genau, um Rückschlüsse auf die zukünftige Inflation zu erhalten, die zuletzt sehr niedrig war.

Ein weiterer wichtiger Indikator, der häufig unterschätzt wird, ist die geleitete Wochenarbeitszeit, die Hinweise auf die zukünftige Wirtschaftsaktivität geben kann. Geht die Wochenarbeitszeit über mehrere Monate zurück, so könnte das Stellenstreichungen zur Folge haben (siehe 2008 bis 2010) und umgekehrt. Per Mai rechnen Volkswirte mit einem leichten Anstieg von 34,4 auf 34,5.

Für Markus Fugmann von finanzmarktwelt ist der Report ’selten so wichtig wie heute‘.

‚Sind schlechte Daten gut, weil damit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die Fed die Zinsen bald senkt (die Märkte preisen aktuell eine 70%-Wahrscheinlichkeit ein, dass die US-Notenbank im Juli die Zinsen senkt). Sind die Zinssenkungsfantasien schon eingepreist, sodass schlechte Daten eben auch schlechte Daten wären? Jedenfalls ist heute ein volatiler Handel zu erwarten im Gefolge der US-Arbeitsmarktdaten, nachdem der ADP-Arbeitsmarktbericht am Mittwoch so stark enttäuscht hatte‘.

Vor der Vorlage der US-Arbeitsmarktdaten legen die US-Futures zu. Der Dow Jones steigt um 0,28 Prozent, der marktbreitere S&P 500 um 0,29 Prozent und der technologielastige Nasdaq 100 um 0,37 Prozent.

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