Ein Spread kann in der Finanzwelt mehrere Bedeutungen haben. Grundsätzlich beziehen sie sich jedoch alle auf die Differenz zwischen zwei Preisen, Kursen oder Renditen.
Genauer gesagt ist ein Bid-Ask Spread im Finanzwesen die Differenz also der Abstand zwischen dem Kauf- und Verkaufskurses eines Handelspapiers. Es ist dementsprechend die Differenz zwischen dem Betrag, den der Käufer eines Wertpapiers zahlt und dem Betrag, den der Verkäufer für das Wertpapier bekommt.
Ein praktisches Beispiel wäre, dass ich eine Aktie für 100 € verkaufen möchte. Der Käufer müsste dann theoretisch 100 € an mich zahlen, um die Aktie zu erwerben.
Zwischen diesen beiden Preisen liegt allerdings eine Differenz der Spread. Er entsteht dadurch, dass der Kaufkurs der höchste Preis ist, den ein Käufer zu zahlen bereit ist. Wo hingegen der Verkaufskurs der geringste Preis ist, für den ein Verkäufer bereit ist das Wertpapier herzugeben.
Für das Beispiel bedeutet das, ich bin bereit das Wertpapier für 99 € zu verkaufen, weil ich es loswerden möchte und der Käufer ist bereit 101 € für das Wertpapier zu zahlen, weil er es unbedingt haben möchte. So entsteht eine Differenz von 2 % oder 2 € zwischen An- und Verkaufskurs.
Natürlich versuchen dabei beide Parteien möglichst gut wegzukommen. Das bedeutet, der Verkäufer möchte den höchstmöglichen Gewinn mitnehmen und somit für den höchstmöglichen Preis verkaufen, während der Käufer möglichst günstig kaufen möchte. Dabei sind sich beide Parteien uneinig über die Bewertung des Wertpapiers, dadurch entsteht der Spread.
In der Praxis ist es also der Fall, dass ein Anleger, der ein Wertpapier kauft und es im selben Moment wieder verkauft einen Verlust in Höhe des Bid-Ask Spreads macht, in unserem Praxisbeispiel 2 €.
Der Bid-Ask Spread ist die Differenz zwischen dem Geld- und Briefkurs eines Wertpapiers oder Vermögenswertes.
Normalerweise muss man beim Erwerben eines Wertpapiers Gebühren zahlen und hat zusätzlich den bereits bekannten Spread. Diese Gebühren sind in der Regel ein fester Betrag. Bei einigen Brokern kostet eine Transaktion Beispielsweise 10 €, egal wie groß die Position ist.
Diese Gebühr verlangt der Broker, um seine Kosten zu decken, also um den Dienst eines Brokers bereitstellen zu können, und um damit Profit zu schlagen. Bei Trading Brokern sind diese Gebühren meist geringer oder sogar nicht vorhanden.
So sieht es zumindest aus, eigentlich sind die Gebühren wie gesagt zwar etwas geringer aber nicht verschwunden. Nur sind sie jetzt versteckt. Der Broker lässt sie nicht einfach weg, sondern wälzt die Gebühren einfach nur mit in den Spread, er addiert sie also zum Spread dazu, sodass der Spread um die Gebühren steigt. Meist sind die Gebühren dann prozentual statt absolut, weil es sonst sehr stark auffallen würde.
Dies kann Vorteile für kleine Positionen hervorrufen, verschafft im Durchschnitt aber keine Vorteile. Außer, dass es keine Gebühren zu bedenken gibt und das Handeln somit vereinfach dargestellt wird.
Vergleicht man unterschiedliche Broker, ist dieser Spread das wichtigste, worauf man achten sollte. Je geringer der Spread ist, desto leichter sind Gewinne realisierbar. Nicht vergessen, dass man Broker mit getrennten Gebühren und Spread anders mit Brokern vergleichen muss, die Gebühren in den Spread inkludiert haben. Je höher die Gebühren oder Kommissionen, desto mehr verdient der Broker.
Bei prozentualen Kommissionen setzen die Broker meistens einen Mindestbetrag für Transaktionsgrößen fest, da ansonsten die Gewinnmarge für den Broker zu gering oder negativ wäre.
Darüber hinaus gibt es noch andere Arten, wie die Gebühren und der Spread verwaltet werden, außerdem haben die meisten Broker unterschiedliche Zusammensetzungen pro Anlageklasse.
Hier sieht man den Verkaufspreis V (Ask) und den Kaufpreis K (Bid) von Amazon. Die Differenz zwischen diesen Preisen beträgt hier 7,18 $ um 15:55 Uhr am 28.12.2020. In Prozent sind das 0,002 %. Das ist ein sehr geringer Spread. Hier sind die Gebühren sogar mit eingerechnet, da es Zahlen von eToro sind.
Achte bei dem Kauf des Wertpapiers immer darauf, den Spread zu beachten, den in der Regel wird im Chart der Verkaufskurs angezeigt, nicht jedoch der etwas höhere Kaufkurs.
Jeder Spread ist dynamisch, er wird nicht einmalig festgelegt und folgt auch keine Regeln. Stattdessen gibt es einige Marktfaktoren, die den Spread auf bestimmte oder auch verschiedene Weisen beeinflussen. Wovon der Spread abhängt, erfahrt Sie hier.
Bei den beiden nächsten Faktoren handelt es sich um Broker abhängige. Je nach Broker gibt es diese Faktoren mehr oder weniger bis gar nicht ausgeprägt.
Das klingt alles interessant und ist sicher gut zu wissen, aber wie hilft mir das weiter fragen Sie sich. Dieses Wissen ist nicht nur “nice to have“, es gibt Euch die Möglichkeit bessere Gewinne zu erwirtschaften und den besten Broker auszuwählen.
Deshalb sollte jeder Trader dem Spread-Management ausreichend Aufmerksamkeit schenken. Maximale Performance kann nur erreicht werden, wenn die maximale Menge der Marktbedingungen berücksichtigt wird. Eine erfolgreiche Handelsstrategie basiert auf der effektiven Auswertung von Marktindikatoren und spezifischen finanziellen Bedingungen eines Geschäfts. Die besten Werkzeuge hierfür sind komplexe Analysen, Prognosen, Risiko/Rendite-Analysen und die Bewertung der Transaktionskosten. Da sich die Spreads ändern können, sollte die Strategie für das Spread-Management auch flexibel genug sein, um sich den Marktbewegungen anzupassen.
Der Spread ist die Differenz zwischen Bid und Ask Kurs. Er ist wichtig, da er die Performance beim Traden stark vermindern kann. Bei der Brokerauswahl sollte man am meisten auf ihn achten. Der Spread ist nicht statisch, stattdessen kann er jederzeit variieren und somit eine schlechte Situation zum Traden schaffen. Je geringer der Spread ist, desto besser ist es für mich als Trader, da ich schneller den Brake Even Point erreiche. Nun wissen Sie alles, was man zu Spreads wissen muss. Alles Weitere hängt meist vom Broker ab, deshalb sollte man sich genau darüber informieren wie die Spreads beim eigenen Broker entstehen und welche Faktoren dort eine Rolle spielen.